Phileassonsage 7: Rosentempel
Ein Roman von Robert Corvus und Bernhard Hennen
Nachdem im Totenmeer die Entscheidung für den letzten Punkt nur knapp gefallen ist, müssen sich die beiden Könige der Meere in spe nun auf machen in ein gänzlich anderes Gebiet – die Wüste Khom. Die Prophezeiung sagt nämlich, dass sie lebenden Stein unter der Wüste finden müssen, und ihnen dabei ein wahr sprechender Prophet aus Fasar helfen kann. Beorn wählt mit seinem wesentlich intakteren Schiff den Weg über Aranien, Phileasson landet in Kunchom und nimmt den Weg über den Mhanadi. Auf ihrem Weg nach Fasar treffen jedoch beide Gruppen auf ganz unterschiedliche Probleme. So ist in Aranien gerade eine kleine Verschwörung im Gange und die derzeitige Herrscherin hat zunächst einen ehemaligen Teil von Beorns Schiffsmannschaft einkerkern lassen und versucht dann auch Beorns Mannschaft in diese Geschichte zu verwickeln. In Kunchom trifft Phileasson indes auf seine ehemalige Geliebte, die nach einer schweren Krankheit mit ihrem Heiler zusammen dorthin zog – was Phileasson jedoch nie wahr haben wollte und immer vermutete, dass er sie irgendwie dazu gebracht hat sich von ihm abzuwenden.
Nachdem diese Hindernisse überwunden sind erreichen beide Gruppen innerhalb weniger Tage Fasar – die Erhabene. Nur um dann vor dem Problem zu stehen wie man einen wahr sprechenden Propheten finden soll… bei der Masse an Propheten die auf dem Basar jeden Tag ihre Weisheiten zum Besten geben. Schwierigkeiten entstehen auch durch die noch immer vorherrschenden Streitigkeiten zwischen den Gruppen, die in Raubzügen und Entführungen enden. Welche Gruppe wird also am Ende den Propheten treffen? Oder gibt es gar zwei solcher Propheten? Und wo genau ist der lebendige Stein unter der Wüste?
Der nunmehr siebte Band der Phileassonsaga ist wie auch seine Vorgänger wieder sehr kurzweilig. Wer das Abenteuer kennt wird wissen, dass dieses einer der am schwerst zu leitenden Teile ist (nur das nächste ist noch unpraktischer). Nicht weil es schwierige Aufgaben gibt oder unüberwindbare Monster, sondern weil die Aufgabe an sich den Spielern oft etwas seltsam erscheint und die Lösung des ganzen (die hier natürlich nicht verraten wird) dann oftmals absurd. Die beiden Autoren schaffen es jedoch wie immer die Geschichte mit spannenden Anekdoten zu versehen und gerade Kenner der aventurischen Geschichte werden auf ihre Kosten kommen. So gibt es in Aranien ein Treffen mit Sybia Muzaraban von Aranien, der Mutter von Dimiona und Arkos (welche eine wichtige Rolle in der kurzen Geschichte von Oron spielen – dem Teil Araniens, welches zu den schwarzen Landen zählte) und in Fasar ein Treffen mit Thomeg Atherion, der Spektabilität der Akademie der Geistigen Kraft, sowie einigen anderen Erhabenen.
Neben diesen vor allem etwas nostalgisch anmutenden Ereignissen gibt es auch noch amüsante (so gibt es ein Kunchom einen Geweihten der Phileassons Geschichte nach Hörensagen als Buch zusammenschreibt und Bilder der Figuren angefertigt hat, die jedoch nicht ganz dem entsprechen, wie diese Aussehen – zumal er Shaya als Heldin der Geschichte ansieht) und traurige Momente (wir verabschieden uns in diesem Teil von einigen der Mitreisenden aus unterschiedlichen Gründen).
Etwas weniger passend als vorher ist die Geschichte des Prologs. Sie erzählt den Hintergrund von Galayne, seinen Fall im Himmelsturm und seine Wiederkehr und wir erfahren endlich warum er Galandel kennt und eigentlich sehr schätzt. Die eigentliche Verbindung zu diesem Teil der Saga ist jedoch, dass er eine Geliebte hatte, die Wüstenelfe war und deren Kind später in der Geschichte auftaucht (allerdings irgendwie unspektakulär – da hätte man mehr erwartet).
Fazit:
Wie auch schon die Bände vorher, ist auch dieser Band sehr zu empfehlen. Nicht nur für Romanleser, sondern vor allem für jene, die dieses Abenteuer leiten wollen, da es viele Ideen mit sich bringt, und vor allem ihre Umsetzung in eine Geschichte zeigt. Und wie immer gilt auch, dass man als Neueinsteiger besser mit dem ersten Band beginnen sollte und nicht hier Mittendrin. Ebenfalls wie immer für Spieler des Abenteuers: Hände weg – ihr spoilert euch sonst, und das ist an einigen Punkten einfach schade in diesem Band.
Kommentar hinterlassen