Vampire – sehen, erkennen, handeln

Ein Ratgeber von Meredith Woerner

Einige von euch Lesern wissen ja sicherlich, dass ich eine nicht gerade kurze Zeit Vampire Live geleitet habe. Und da man monatsweise spielt gibt es im Dezember immer so ein gewisses Problem mit den Feiertagen bei dem man meist nicht recht weiß was man im Spiel machen könnte, weil alle mit Weihnachtsvorbereitungen beschäftigt sind. Daher hatten wir es uns leicht gemacht und den Abend immer den Medien gewidmet. So konnten Mitspieler als ihre Charaktere interessante, lustige oder auch grottenschlechte mediale Adaptionen mit Vampiren vorstellen und den anderen Charakteren zeigen – so haben wir zum Beispiel den deutschen Film Der goldene Nazi-Vampir von Absam 2 – Das Geheimnis von Schloss Kottlitz kennen gelernt (wer den nicht kennt, ändern. Jetzt). Und genau für eine solche Präsentation ist dieses Buch hervorragend geeignet. Doch worum geht es hier eigentlich?

Das Büchlein kommt daher wie ein kleiner Ratgeber, nur eben nicht über das richtige Essen oder eine Beziehung, sondern zum Thema Vampire. Und zwar werden die real existierenden Vampire anhand der bekannten Medienvampire erläutert. Da natürlich kaum jemand reale Vampire groß kennt müssen halt jene in Buch, Film und Fernsehen als Beispiele herhalten – irgendwoher müssen ja schließlich die Ideen für diese Werke kommen. Begonnen wird das Buch mit einer kleinen Übersicht über den Vampir im Allgemeinen (etwa deren Körperbau, verschiedene Fangarten – also Zähne, nicht wie man Menschen fängt, etc.) und dann folgen fünf ähnlich aufgebaute Kapitel welche verschiedene Subspezies der Vampire erklären. Jene nämlich, die man so auch in den Medien unterteilen können. Dort haben wir dann den romantischen Vampire (Beispiel: Bill Compton aus True Blood), den bösen Vampire (Beispiel: Marlow aus 30 Days of Night), den tragischen Vampir (Beispiel: Nick Knight aus Der Vampir-Cop), den Halfie (Beispiel: Blade), den Kindervampir (Beispiel: Eli aus So finster die Nacht) und den sozialen Vampir (Beispiel: David aus Lost Boys). In jedem Kapitel wird zunächst das Äußere dieses Typs beschrieben (etwa sein Kleidungsstil oder seine Augenfarbe), dann besondere Fähigkeiten (etwa Gadenkenlesen, aber auch sterbliche Diener), besondere Verhaltensweisen dieses Types, bzw Orte an denen man ihn antreffen kann und zum Schluss gibt es noch einige Beispiele jeweils in verschiedene Unterkategorien eingeteilt. Das letzte Kapitel des Ratgebers handelt vom Umgang mit solchen Kreaturen. Zum Abschluss gibt es noch ein kleines Glossar und einen Index.

Den eigentlichen Zweck des Buches kann dieses Buch natürlich nicht wirklich erfüllen, zumindest ist mir in meiner Umgebung noch kein Vampir aufgefallen. Allerdings gibt der Ratgeber durch seine Aufmachung und die Verbindung mit den Medien eine gute Zusammenfassung und vor allem Kategorisierung der bekannten Vampirsubtypen mit jeder Menge Hinweise auf bestimmte Verbindungen und Inhalte von denen wohl viele Leser noch nicht gehört haben. So ist es etwas amüsant zu lesen, dass gerade der romantische Vampir zwar Wert auf seine Kleidung legt, aber in Sachen Haare doch meist sehr zu wünschen übrig lässt (und wenn man dann einmal nachschaut und überlegt, wer so alles in dieses Raster fällt, dann fällt einem auf, dass das schon stimmt). Wirklich neue Informationen gibt es hier höchstens zu Medien, die man noch nicht kennt, nicht zu Vampiren an sich, aber darum geht es der Autorin auch nicht wirklich. Soweit im Nachwort zu lesen, ist die Autorin einfach ein großer Fan von Vampiren (in den Medien) und hat hier daher mal zusammengefasst, was ihr so alles begegnet ist bislang. Es muss jedoch noch erwähnt werden, dass das Buch noch vor 2010 erschienen ist und daher die neusten Entwicklungen (etwa The strain – hier nur als Buch enthalten – oder BBCs Dracula) nicht aufgeführt werden. Aber es gibt ja auch so genügend Vampirbücher, -filme und -serien.

Fazit

Für Vampir-Fans ist dieses Buch vor allem deshalb nett, weil hier viele verschiedene Medien aufgeführt werden und mit Sicherheit das eine oder andere Buch, bzw der eine oder andere Film mit dabei ist, denn man noch gar nicht kennt und nun vielleicht kennen lernen möchte (die Rezensentin hatte etwa noch nie etwas vo wohl nicht besonders guten Forsaken gehört). Außerdem gibt es natürlich jede Menge versteckte Insider, die man nur dann entdeckt, wenn man entsprechendes Werk (gut) kennt. Und natürlich ist es eben gut geeignet, falls die eigene Vampire Live Runde auch solche Medienabende veranstaltet.

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