Five Traditions, assembled
Eine Friday Five-Rezension von Infernal Teddy
Und da wären wir wieder, mit dem zweiten Teil unserer Kurzbesprechungen zu den Tradition Books für Mage: the Ascension erste und zweite Edition. Wie ich bereits beim letzten Mal gesagt hatte sind diese 72 Seiten lange Hefte nicht wirklich lange genug um eigene Rezensionen zu rechtfertigen, aber sie sind wichtig genug für die Reihe, dass es Sinn macht sie zumindest kurz zu besprechen. Wie auch schon letztes Mal erwähnt haben die Tradition Books in der ursprünglichen Auflage metallisch beschichtete Cover, während sie später in Dreiergruppen zusammengefasst wurden. Schauen wir mal, wie die zweite Hälfte sich im Vergleich zur den Vorgängern hält.
I.) Sons of Ether
Dieses Tradition Book erschien noch zu Zeiten der ersten Edition, und präsentiert sich als eine Ausgabe des „Wissenschaftlichen Journals“ der Sons of Ether, Paradigma, welche für neue Mitglieder der Tradition veröffentlicht wurde. Daher haben wir hier keine einzelne Bezugsperson, sondern eine Sammlung von Artikel und Artikelauszüge, welche die Geschichte und die Standpunkte der Tradition präsentieren sollen. Leider ist dieses Splatbuch fest verankert im Konzept der Sons als wahnsinnige Wissenschaftler, statt als Wissenschaftler an der Grenze der konventionellen Wissenschaften, und das sage ich als Fan dieser Tradition. Das Buch enthält natürlich auch wieder die üblichen Rotes, Items und Archetypen – da gefällt mir vor allem „Frankensteins Monster als Magus“. Alles in allem eher unterer Durchschnitt.
II.) Virtual Adepts
Auch dieses Tradition Book ist ein Artefakt der ersten Edition, und man merkt ihm an wie sehr und wie schnell sich Computer – und damit die Tradition als Ganzes – weiterentwickelt haben. Ähnlich wie Sons of Ether ist auch dieses Buch eine Fragmentsammlung dessen, was die Tradition über sich selbst und über andere sagt, und was die anderen über die Tradition wissen. Allerdings findet sich hier leider nicht viel Neues, vor allem wenn man bereits Digital Web sein Eigen nennt – dort wurde einfach sehr vieles über die Coputer- und Correspondence-Magi vorweggenommen, so das einem dieses Buch schnell überflüssig erscheint. Die Archetypen sind dazu noch eher von der langweiligen Sorte, so das ich dieses Tradition Book nur empfehlen kann, wenn man seine Sammlung komplett haben will – oder man den Sammelband wegen den anderen beiden Büchern kauft.
III.) Order of Hermes
Der Orden ist meine Lieblingstradition, weswegen es mich immer geärgert hat das ihr Buch als Letztes erschien, während der zweiten Edition und ziemlich genau ein Jahr vor dem Erscheinen des ersten Sammelbandes. Innerhalb der Spielwelt stellt dieses Buch eine Sammlung von Ergänzungen zu einem der wichtigsten Lehrbücher des Ordens dar, verfasst vom neusten Schüler des ehrwürdigen Erzmagus Porthos. Wir bekommen eine umfassende Geschichte des Ordens, eine Übersicht über dessen gängige Praxen, die üblichen Zauber, etwas über die Art und Weise wie die Hemetiker mit den Umbrood Diplomatie betreiben, und… keine Archetypen. Was daran liegt, dass der dafür sonst verwendete Platz dazu genutzt wird, die neun Häuser des Ordens vorzustellen, die „Unterfraktionen“ dieser Tradition, welche sich jeweils bestimmten Philosophien innerhalb der Hermetik zuwenden. Definitiv das beste Tradition Book der ursprünglichen Reihe, und eine deutliche Empfehlung.
IV.) Dreamspeakers
Und vom allerbesten Buch geht es zum allerschlechtesten. Hier finde ich wirklich gar nichts positives zu sagen. Dafür fährt dieses Buch einfach zu sehr auf der „Hach ja, die quaint primitive natives“- bzw. „White man’s duty“-Schiene. Die Archetypen sind uninteressant, die Präsentation der Tradition ist einfach schlecht, und das Buch gehört einfach auf einen Scheiterhaufen. Wer ein sinnvolles Buch zum Thema Schamanismus in Ascension sucht sollte sich The Spirit Way, eines der letzten Bücher vor der Revised, anschauen, oder auch das Orphan’s Survival Guide. Da haben Dreamspeaker deutlich mehr davon als von diesem Machwerk.
V.) Cult of Ecstasy
Und da sind wir auch schon beim letzten der klassischen Tradition Books, dieses mal wieder eines aus der 2nd Edition-Ära. Der Cult of Ecstasy wurde bis dahin hauptsächlich als eine verrückte Gruppe von magischen Hedonisten dargestellt, und die Antwort dieses Buches darauf ist „Ja, schon, aber…“. Es wird versucht, eine Übersicht über die Philosphien und historischen Herkünfte der Tradition zu geben, zusammen mit den Verschiedenen Strömungen welche die Gruppe ausmachen, aber der Eindruck bleibt eher… „wischiwaschi“. Selbst bei den Archetypen bleibt ein Gefühl von Beliebigkeit zurück – kein schlechter Teil dieser Reihe, aber auch kein Guter, eben nur Mittelmaß.
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