Erebos

Es ist alles nur ein Spiel...

Erebos – griechischer Gott der Finsternis und das erste Buch der Autorin Ursula Poznanski. Aufgemacht (zumindest die hier vorhandene Variante) mit einem dickerem Papierumschlag und in rot-schwarz-weiß gehalten kommt es als relativ dickes Buch von 485 Seiten daher und steht in der Regel in der Jugendabteilung, auch wenn es wie viele der Bücher von dort gut auch für Erwachsene zu lesen ist.

Held der ganzen Geschichte ist ein Junge namens Nick. Dieser geht auf eine ganz normale Schule in London udn führt auch eigentlich sonst ein normales Leben. An besagter Schule jedoch scheint irgend etwas vor zu gehen, denn plötzlich reden Schüler miteinander, die sich vorher nicht leiden konnten und sein bester Freund hat keine Zeit mehr für ihn. Als Nick versucht heraus zu bekommen worum es denn eigentlich geht, wird er zunächst sehr abweisend behandelt, gelangt aber über Umwege doch zum Ziel. Einem Computerspiel namens Erebos. Und was für eines. Erebos ist ein Echtzeitspiel ähnlich wie WoW, in dem der Spieler eine Spielfigur in einer mittelalterlichen Welt übernimmt und dort Aufgaben lösen muss, wie ein bestimmtes Monster zu töten oder einen Ort zu erreichen. Soweit kannte Nick das ja schon. Als dann das Spiel aber verlangt in der wirklichen Welt etwas für das Spiel zu erledigen findet er das zunächst komisch, aber auch unheimlich spannend, denn das Spiel scheint auch außerhalb des Computer alles mit zu verfolgen was passiert und auch zu sehen ob Nick seine Aufgabe erledigt oder nicht. Er ist immer mehr gefesselt vom Spiel und hat nun auch für nichts anderes mehr Zeit. Dann jedoch werden die Forderungen härter und härter und er muss sich entscheiden ob er das Spiel unterstützen oder vielleicht doch lieber herausfinden will, was wirklich hinter dem allsehenden Computerspiel steckt.

Das Buch spielt gleichermaßen wie der Inhalt selbst mit dem Leser und schlägt so ein ebenso süchtiges Tempo vor wie Erebos im Roman. Die Figuren sind sehr glaubhaft beschrieben und es besteht zu keinem Zeitpunkt ein Grund für den Leser das Buch auch nur zur Seite zu legen. Die Autorin hat sich offenbar vor Schreiben des Buches sehr gut mit der Materie „sucht erzeugende Computerspiele“ auseinander gesetzt und zeigt im Buch auch die klassischen Techniken, die genau so zu solchen Abhängigkeiten führen.
Natürlich spielt auch in diesem Buch das für Jugendliche durchaus wichtige Thema Liebe eine Rolle, die jedoch eher dafür verwendet wird um Handlungen der Jugendlichen in die entsprechende Richtung zu erwähnen und nicht etwa Liebesschnulzgespräche zu schreiben.
Ob einem dann das Ende und die Auflösung des ganzen gefällt, wird allerdings jeder Leser für sich entschieden müssen.Unbefriedigend ist es jedoch in keinem Fall.

Fazit: Absolut empfehlenswert für alle Leser, die sich auch nur ansatzweise mit Computerspielen oder künstlichen Intelligenzen beschäftigt haben und die gerne ein spannendes Jugendbuich über dieses Thema lesen mögen.

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