Die ersten fünf Rollenspiele von Caninus
Ein Friday Five von Caninus
Letzte Woche hat euch ja Teddy erzählt, welches seine ersten fünf Rollenspiele gewesen sind. Heute ist also mein Zug. In meinem Fall hab ich die Spiele bloß mitgespielt, sie aber nicht gekauft. Das kam viel, viel später. Interessanterweise hab ich mir auch nur von zwei System dann wirklich etwas gekauft – obwohl wir schon auch in den anderen einige Zeit verbracht haben. Im Grunde müsste ich mit einer Nummer 0 starten, denn ich hatte mir mit Freunden zusammen mit 11 Jahren DSA2 zugelegt, aber wir haben es nie gespielt – weswegen ich das jetzt mal nicht werte.
1. Hârnmaster, 1 Ed.
Ja, ein eher ungewöhnliches System für dein Einstieg, aber man nimmt halt was man kriegen kann, nicht wahr? Die Runde wurde von Schulfreunden meines Bruders aufgezogen und da ich mit einem aus der Runde gut befreundet war, hat er mich mal mitgenommen und so bin ich dann beim Rollenspiel gelandet. Was wir gespielt haben? Zunächst ein bisschen hier und da, ein großer Plan war aber nicht erkennbar. Ich selbst hatte mir einen Elfen Waffenschmied gebaut – und wer je Hârnmaster in der ersten Edition gesehen hat, weiß wie krass die sind – und war total unzufrieden damit dem blöden netten Gott der Natur zu folgen, weswegen ich zusammen mit dem Zwerg eine Konvertierung machte – zum Gott des Todes. Der passte uns besser. Ich weiß noch, dass wir eigentlich vor hatten ‚Im Namen der Rose‘ nachzuspielen, aber irgendwie hat dann die Schule doch mehr Zeit gefressen, als geplant und dann ist es nie dazu gekommen. Ich habe danach das System auch nie wieder gespielt, aber der Charakter existiert noch.
2. Vampire: Die Maskerade, 2 Ed.
Ein Mitspieler aus obiger Runde hatte diese Möglichkeit angeschleppt. Eigentlich war es ein recht seltsamer Zufall. Ich hatte vorher die Serie (ja, ich find die wirklich gelungen!) im Fernsehen gesehen und als dann mein Bekannter von irgendwelchen Nosferatu und Brujah was erzählte, wurde ich hellhörig. Bis dato wusste ich nämlich nicht, dass es sich um die Verfilmung eines Rollenspiels handelte und war sofort Feuer und Flamme. Leider war die Runde irgendwo von vorn herein ein Reinfall. Geleitet von einem Jugendreferenten in einem evangelischen Jugendzentrum (gut, das war jetzt nicht schlimm) mit sage und schreibe 11 Spielern. Das hat natürlich nicht geklappt und wir sind nur zweimal da gewesen. Ich hatte einen Öko-Gangrel, mein Bekannter ein Nossi (er fand den Anzug toll auf dem Bild im Buch). Was genau die Geschichte war, weiß ich nicht mal mehr. Aber immerhin hat das ganze dazu geführt, dass ich ein bisschen später meine eigene Runde mit nur Mädels hatte…
3. Warhammer, 1/2 Ed.
Dieses Rollenspielsystem habe ich durch meinen damaligen Freund kennen gelernt, der groß was übrig hatte für die Welt in Warhammer Fantasy. Im Grunde war das die erste wirklich richtige Runde mit lauter erfahrenen Rollenspielern und wir haben es immerhin so lange gespielt, dass ich noch den zweiten Job für meinen Charakter ausfüllen durfte. Der Inhalt der namenlosen Kampagne war allerdings sehr.. naja.. abstrus. Mit lauter komischen Träumen, seltsamen Wesen und Ereignissen und ob das so richtig vom System her vorgesehen war als mögliche Geschichte weiß ich gar nicht. Mit dem Hintergrund der Welt hab ich mich nie wirklich beschäftigt. Da der Spielleiter auch ein großer Fan von Computerrollenspielen (besonders der japanischen Sorte) war, hatte sogar jeder Charakter einen „Summon“, also ein Wesen das man im Kampf rufen konnte um dann damit eine spezielle Attacke zu starten.
4. Shadowrun, 2 Ed.
Ebenfalls mit besagtem Spielleiter von der Warhammergruppe, hatte ich auch meine erste Erfahrung mit Shadowrun, damals noch in der zweiten Edition. Es war eine recht spontane Runde und ich machte den Fehler einen Gestaltwandler spielen zu wollen, weil das cool klang. Jeder der die entsprechenden Regeln kennt, weiß allerdings, dass die so ziemlich das blödeste sind was man spielen kann. Man ist nämlich weder in der Lage coole Cyberware einzubauen, noch kann man groß irgendwelche Zauber. Nur heilen ist toll. Dementsprechend war mein Kämpfercharakter immer als letztes an der Reihe. Nach wirklich allen anderen. Selbst dem blöden Decker. Und damit irgendwo praktisch nutzlos. Diese Runde hat mich für lange Zeit davon abgehalten es nochmal mit Shadowrun auszuprobieren (gut.. so besonders toll waren jetzt die restlichen Mitspieler auch nicht).
5. Das schwarze Auge, 3Ed.
Erst als ich mein Studium angefangen habe, hab ich DSA so richtig kennen gelernt. Gespielt haben wir das dann in unserer kleinen Studentengruppe – natürlich waschecht mit während den Vorlesungen erschaffenen Charakteren. Tatsächlich haben wir in der Zeit nur eigene Abenteuer gespielt und keine der ja nun wirklich nicht wenigen fertigen. Und für zwei der Mitspieler war diese Runde auch das erste Mal Rollenspiel, was natürlich zu einigen unfreiwillig komischen Szenen führte, bei denen tatsächlich auch Charaktere starben. Hat aber beide nicht davon abgehalten sehr sehr lange (einer spielt jetzt immer noch mit mir in einer Runde) weiter DSA zu spielen. So erlebten wir als Gruppe im Grunde hautnah den Wechsel zwischen 3ter zu 4ter Edition und haben erst im Nachhinein einige von den älteren Abenteuern gespielt.
Ich lese bei euch immer gerne mit und bin immer wieder fasziniert wie die Werdegänge von Rollenspielern verlaufen. Ich startete etwa um 1994 mit einer Runde MERS auf dem Geburtstag eines Freundes um dann etwa ein halbes Jahr später mit DSA 3 anzufangen. Als ich allerdings anderthalb Jahre später über AD&D 2nd stolperte war es für mich vorbei mit DSA, ich bin D&D in seinen verschiedenen Ausprägungen bis heute treu geblieben (aktuell LabLord) und hab nie das Bedürfnis gehabt nochmal meinen ganzen DSA Kram rauszuholen.