Blacksand! : Advanced Fighting Fantasy

Anfang des Jahres hatte ich an dieser Stelle schon mal über einer meiner großen Leidenschaften gesprochen, Fighting Fantasy, bzw. dessen RPG-Ableger Advanced Fighting Fantasy. Ich hatte da das Grundregelwerk des Spiels präsentiert, Dungeoneer, hatte aber eigentlich vor euch noch die erste Erweiterung zum System vorzustellen. Nun, wir wissen ja alle das so Sachen hier auch mal etwas länger dauern können, aber immerhin – heute geht es endlich in die dunklen Gassen der verdorbensten Stadt Allansias, Port Blacksand.

Optisch und von der Gestaltung her gibt es hier gegenüber dem Vorgänger nicht viel zu sagen – das selbe Format, das selbe Layout. Allerdings ist dieses mal nur das Cover von John Sibbick, für die Innenillustrationen war dieses mal Russ Nicholson verantwortlich.

Wir überspringen galant die Einleitung bei diesem Buch, und gehen direkt zum ersten Kapitel, welches sich mit neuen Regeln für Advanced Fighting Fantasy beschäftigt. Wir bekommen als erstes eine Auswahl an neuen Fertigkeiten und Zaubersprüchen, und Erläuterungen zu einigen alten Fertigkeiten und Zauber. Einige dieser neuen Fertigkeiten machen natürlich erst mit einer urbanen Umgebung wirklich sinn, aber es ist durchaus eine interessante Auswahl. Interessanter sind allerdings die Ergänzungen zur Magie: hier gibt es nicht nur neue Zaubersprüche, sondern auch zwei neue Spielarten der Magie. Zum Einen bekommen wir Minor Magic, kleine, einfache Zauber die theoretisch jeder lernen kann und nicht so mächtig sind die die normale Magie, und zum anderen Priest Spells, welche genau so funktionieren wie die normale Magie, allerdings mit einer eingeschränkten Auswahl, und weitere Einschränkungen je nachdem welche Zauber die Gottheit unterrichtet – was natürlich bedeutet das hier auch ein paar Worte zu den Gottheiten von Titan verloren werden. Als letztes bekommen wir noch ein paar sehr grobe Regeln zu Sozialstatus präsentiert.

Das zweite Kapitel präsentiert dann Regeln, Richtlinien, Tabellen und Hilfestellungen zum Entwurf von Städten und Stadtabenteuern für AFF, inklusive einer neuen Auswahl an Monstern für den Director. Dabei spricht dieses Kapitel zwar von Städten, kann aber verwendet werden alle Arten von Siedlungen, von winzigen Weilern bis hin zu riesigen Metropolen. Es gibt jede Menge Tabellen für verschiedene Geschäfte, für Gaststätten und -häusern, welche Eigenheiten NSCs haben könnten, und so weiter. Selbst für die Kartographie und der Platzierung der Stadt auf der Weltkarte gibt es hier Hilfen – insgesamt ein sehr brauchbares Kapitel für die angehende Spielleitung. Und damit die geneigte Spielleitung auch mal sehen kann wie das in der Praxis aussieht gibt es dann im dritten Kapitel – dem zweitgrößten des Buches – ein komplett ausgearbeitetes Beispiel: Port Blacksand. Port Blacksand ist die wahrscheinlich bekannteste Stadt aus der Fighting Fantasy-Reihe, eine gesetzlose Zuflucht für Piraten und Abschaum, welche auf den Ruinen der alten Hauptstadt Allansias errichtet wurde. Die Stadt wird Viertel für Viertel beleuchtet, zusammen mit einer Übersicht über das Alltagsleben und ein Abschnitt über das bisschen Rechtssystem das die Stadt vorzuweisen hat. Aber all das ist quasi nur das Vorspiel für das Abenteuer, „A Shadow over Blacksand“. Es handelt sich dabei um die Fortsetzung der beiden Abenteuer aus Dungeoneer!, bei der die Charaktere auf die Suche nach dem Mörder eine Händlers aus Blacksand geschickt werden, wo sie auf ihren alten Freund Sargon stoßen, sich mit Diebesgilden herumplagen, dem Zauberer Nicodemus wieder auf den Keks gehen – und einem Bronzegolem begegnen.

Fazit:
Blacksand! macht eigentlich alles richtig: es ist eine Regelerweiterung die das Spiel verbessern ohne ein Pflichtkauf zu sein, es bietet der Spielleitung gutes Material um seine Spielwelt auszubauen, und das Abenteuer ist eine coole Fortsetzung der bereits bekannten Geschichte. Dazu kommt noch eine Beschreibung einer der besten Städte die je für ein Rollenspiel beschreiben wurde. Für Fans des klassischen Advanced Fighting Fantasys definitv ein Buch das man sich zulegen sollte, wenn man es irgendwo noch zu einem bezahlbaren Preis finden kann.