Ultima Ratio – Im Schatten von MUTTER 2.0

Ein Science Fiction Rollenspiel, besprochen von Infernal Teddy

Ultima Ratio – Im Schatten von MUTTER ist eines dieser Rollenspiele, welche es schaffen mein Radar zu unterfliegen. Ich habe mitbekommen das es erschienen ist, ich habe immer wieder den Stand des Heinrich Tüffers Verlages auf den entsprechenden Messen gesehen, ich weiß das immer wieder Bücher dafür erscheinen. Ich habe sogar mitbekommen das es eine zweite Edition des Regelwerkes erschienen ist. Aber ich hatte das Spiel nie wirklich auf dem Schirm, weswegen ich erstmal etwas Perplex war als André Skora anfragte ob ich lust hätte, die dazugehörige Anthologie zu besprechen. Eine Anthologie von André ist immer wieder eine Freude, aber ich fand es nur fair ihn darauf hinzuweisen das ich keine Ahnung vom Spiel hätte. Das Ergebnis ist, das ich euch jetzt etwas über das die zweite Edition des Grundregelwerks von Ultima Ratio – Im Schatten von Mutter erzählen werde.

Das Regelwerk ist ein 63 Seiten umfassendes Softcover-Heft im A4-Format, welches komplett in Farbe und auf gutem Papier gedruckt wurde. Die Illustrationen sind eher spärlich im Heft verteilt, aber in Anbetracht des Umfangs des Heftes ist das verständlich. Bedienen tun die Illustrationen eher das “cyberpunkige” der Spielwelt als die Space Opera-Elemente des Ganzen. Optisch macht das Heft auf jeden Fall schon etwas her, mit einem sauberen und lesbaren Layout – kein Wunder, das Spiel erscheint zwar “im Eigenverlag”, aber der Eigenverlag veröffentlicht seid 1948 ein Wirtschaftsmagazin, und die Mitwirkenden scheinen alle im Verlag tätig zu sein.

Das Regelheft beginnt mit einer kurzen Einführung in das Setting. Das Lukeanische Reich und dessen Herkunft, und je eine Seite zu den fünf Völkern welche dieses Setting bewohnen. Von dem was hier präsentiert wird bekommt man das Gefühl, es mit einer klaustrophoben Space Opera mit starken Cyberpunk-Einflüssen zu tun zu haben, aber es fehlt mir an ausreichenden Informationen um das Ganze zu bewerten – aber es soll wohl auch nur als sehr grobe Einführung dienen, wer mehr erfahren will muss zu den Erweiterungsbänden greifen. Nach der Settingeinführung geht es dann an die Basisregeln. Ultima Ratio ist ein Poolsystem, ähnlich wie Shadowrun, Legend of the Five Rings oder der Welt der Dunkelheit, allerdings kommen hier ungewöhnlicherweise statt w6 oder w10 w4 zum Einsatz. Dabei wird die Anzahl der w4 durch den zu prüfenden Wert bestimmt, die Ergebnisse addiert und dann mit einem vom Spielleiter vorgegeben Zielwert verglichen. Bei bestimmten Proben kann sich dazu noch ein Bonus hinzu addiert werden, welcher sich aus einer Professionsstufe, einer passiven Fertigkeit oder ähnlichem ergibt. Nach der Erklärung des Basismechanismus folgt die Erklärung des Schadenssystems und der Heilung, und drei Seiten Kampfregeln, welche angenehm einfach gehalten sind und auf den bereits erwähnten Basismechanismus aufsetzt. Anschließend werden die verschiedenen Charakterwerte erklärt, allerdings unterbrechen zwei Seiten Spielleiterhilfe diesen Teil des Hefts, um von Hintergründen und Vor- und Nachteilen gefolgt zu werden. Im Anschluss daran finden wir dann endlich die Regeln zur Charaktererschaffung, welche eine Mischung aus Kaufpaketen und Prioritätensystem präsentiert. Abegrundet wird das Heft durch eine Auswahl an Ausrüstungsgegenständen, einigen Stadard-NSCs die man als Kontakte präsentieren kann, fünf Beispielcharakteren zum sofort losspielen (Der Glücksritter scheint von einem bestimmten Film über Wächter inspiriert worden zu sein, welche die Galaxis beschützen. oder so), und dem zweiseitigen Charakterbogen.

Fazit:
Ultima Ratio – Im Schatten von Mutter 2.0 ist, wie man im Englischen sagen würde, “an odd duck”. Es ist kein reines Regelwerk, bietet aber nicht genug vom dedizierten Setting um darin spielen zu können. Es präsentiert ein komplettes Regelwerk in nur 63 Seiten, aber man fragt sich unweigerlich warum nicht direkt das Setting und das Regelwerk zu einem Band zusammengefasst wurden, gerade in Anbetracht einer zweiten Edition. Optisch ist Ultima Ratio sehr beeindruckend, es gibt durchaus professionelle Verlage die sich von der Präsentation eine Scheibe abschneiden könnten. Und die Idee, ein Poolsystem auf w4-Basis zu entwickeln ist Verrückt genug das man dafür einen Sympathiebonus vergeben muss. Den Bonus verliert das Spiel allerdings direkt wieder weil die Regelerklärungen an einigen Stellen eher verwirrend ist, so das man bestimmte Passagen zwei oder drei mal lesen muss. Was am Ende übrig bleibt ist ein Regelheft dem ein weiterer Durchgang im Lektorat gut getan hätte. Ich weiß nicht ob ich Ultima Ratio als Regelsystem spielen würde. Das Setting allerdings interessiert mich, und ich glaube, ich würde dazu gerne mehr lesen.

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