Sphärenklang #4 – Havena – Versunkene Geheimnisse

Eine Soundtrack-Rezension zum Schwarzen Auge von Infernal Teddy

Was? Eine DSA-Rezension aus der Feder des bekennenden DSA-Ablehners… ach, Moment, das hatten wir schon mal. Ich habe vor zwei Jahren an dieser Stelle bereits einen aventurischen Soundtrack aus dem Hause Ulisses besprochen. Seid dem ist viel Wasser den Großen Fluss hinab geflossen, Zeit also zu sehen wie die musikalische Erkundung Aventuriens so voranschreitet. Ich bin zwar bekanntermaßen definitiv Nichtkenner der Spielwelt, aber unter Havena kann sogar ich mir was vorstellen. Also gut, sperren wir mal die Ohren auf!

Uns wurde der Soundtrack wieder als .mp3-Download zur Verfügung gestellt, das heißt 20 Tracks mit insgesamt 149,6 MB Umfang nach dem entpacken und einer Laufzeit von knapp einer Stunde. Die Bitrate liegt bei 320 kbit/s, was auch dem empfindlichsten Zuhörer völlig ausreichen dürfte. Problematischer sind eher die Tags der einzelnen Files: jede Datei ist zwar ordentlich benannt, das bringt aber der jeweiligen Abspielsoftware nichts, denn es fehlen die Tags. Für die Abspielsoftware bedeutet das 20 Songs mit dem Titel “Cubase” vom “Unbekannten Künstler”. Von Ralf Kurtsiefer und dem Orkpack sind wir da besseres gewohnt. Spannend finde ich auch in diesem Zusammenhang das ich bei jeder Datei als Kommentar den Link zu einem Online-Audiokonverter gefunden habe. Gut, das sind jetzt die Beschwerden eines Audionerds – das Entscheidende ist ja die Musik selbst, wie sieht es denn da aus?

Wie man es von einem Soundtrack zur bekanntesten Hafenstadt Aventuriens erwarten sollte überwiegt musikalisch das maritime Thema in der Musik, was bereits mit dem eröffenden Track, “Der Hafen von Havena”, deutlich wird. Wir bekommen zwar keine Sea Shanties geboten, aber musikalisch wurde hier offensichtlich aus der selben Inspirationsquelle geschöpft wie schon bei Erdensterns Into the Blue – womit ich nicht unterstellen will das hier kopiert wurde, ich empfinde es als sehr angenehm das hier nicht einfach bei “bekannten Piratenfilmen” abgekupfert wurde. Alles am Soundtrack hört sich nach großer weiter Welt an, ohne gleich nach epischer Seefahrt klingen zu wollen, was ich als sehr angenehm empfinde. Das Album hat auch ein gewisses “Leitthema” welches zwar nicht in jedem Track aufgegriffen wird, aber in genug Titel vorkommt um das Album als ganzes zu tragen und die gewünschte Stimmung zu tragen. Dazu trägt auch bei das immer wieder das Rauschen des Meeres mit in die Musik einfließt, ebenso das knarzen von Holz – ganz so, als sei man an Bord eines Schiffes. Ein paar Titel gibt es, die aus diesem Klangteppich herausfallen, wie “Am Hof des jungen Fürsten (Scaborough Fair)”, oder das Gesungene “Abschied am Hafen”, aber diese verleihen dem Album eine “zweite Stimme” statt dem Gesamteindruck zu schmälern.

Fazit:
Sphärenklang #4 – Havena – Versunkene Geheimnisse ist definitv ein gelungener Soundtrack für Rollenspieler, egal ob sie nun in Aventurien zuhause sind oder auf anderen Rollenspielwelten. Es gelingt dem Orkpack hier sehr schön, musikalisch das Gefühl zu vermitteln, man habe es mit einer Hafenstadt zu tun, und gleichzeitig noch eine zweite Note einfließen zu lassen um dem Ganzen eine mögliche Eintönigkeit zu nehmen. Das Album braucht auch den Vergleich mit Into the Blue nicht zu scheuen, ich würde sogar so weit gehen zu sagen das sich die Alben sehr gut ergänzen. Es ist auf jeden Fall stimmiger und musikalisch anspruchsvoller als der Soundtrack zu den Streitenden Königreichen. Ich empfehle es jeder Spielleitung die eine Audiothek an Hintergrundmusik aufbauen wollen, oder ihre um maritime Musik ergänzen wollen, auch jenseits des Schwarzen Auges.

Mit freundlicher Unterstützung in Form eines Rezensionsexemplars von der Ulisses-Spiele GmbH

2 Kommentare zu Sphärenklang #4 – Havena – Versunkene Geheimnisse

  1. Der Grünschnabel // Dezember 13, 2018 um 08:59 // Antworten

    Danke für deine Rezension. Klingt schon mal vielversprechend. Die Sphärenklang-Reihe soll ja die Immersion in die entsprechende Region (oder hier Stadt) unterstützen. Wird hier viel gesungen oder gesprochen?

    Das hat uns als Gruppe nämlich gewaltig gestört und uns regelmässig aus der Szene herausgeholt…

    • Infernal_Teddy // Dezember 13, 2018 um 09:55 // Antworten

      Mir fällt aktuell und ohne den Soundtrack zur hand zu haben nur ein Titel mit Gesang ein, und einer mit kneipengelärm

1 Trackbacks & Pingbacks

  1. Rezensionsspiegel Dezember 2018 | Nandurion

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