Handbuch: Questen und Kampagnen

Eine Pathfinder-Rezension von Infernal Teddy

Und wieder wenden wir uns einem der Handbücher zu, welche Paizo und Ulisses veröffentlichen um den Spielern von Pathfinder neue Optionen und neues Material bieten zu können. Das Thema ist dieses Mal ein etwas ungewöhnliches: Charakterziele und deren Auswirkungen auf die Kampagne. Normalerweise würde man ein solches Thema in einem Band für den Spielleiter erwarten, aber dieses Heft verspricht neue Optionen und neue Möglichkeiten für Charaktere, basierend auf die Ziele die der Charakter sich selbst – abseits vom Plot des Spielleiters – setzt und versucht zu erreichen. Wird es diesem Anspruch gerecht? Schauen wir uns das Ganze genauer an.

Das PDF, welches uns Ulisses zur Verfügung gestellt haben, ist 9,2 MB groß, 36 Seiten lang, und entspricht dem üblichen Pathfinder-Standard. Wer eines der Handbücher gesehen hat kennt die Gestaltung bereits, ansonsten verweise ich an dieser Stelle einfach mal auf die Rezensionen, welche wir bereits zu den anderen Heften dieser Reihe veröffentlicht haben.

Die Innenseite des Umschlages, sowohl Vorne als auch Hinten besteht aus einer Reihe von Zufallstabellen, mit denen der geneigte Spieler, welcher Ideen für den Hintergrund des Charakters benötigt, einen ebensolchen auswürfeln kann. Die Tabellen bieten nicht viele Optionen, ergänzen aber die Tabellen aus dem ersten Kapitel der Ausbauregeln IV: Kampagnen. Das ist ein gutes Stichwort, denn hier wird tatsächlich viel Material geboten, welches dieses Buch erweitert, und zwar nicht nur für Golarion, sondern für alle Kampagnenwelten. Nach den üblichen Abschnitten “Für deinen Charakter” und dem Regelindex geht es dann daran, wie man als Spieler mit diesen Regeln die Kampagne mitgestalten kann. Die ersten zwei Seiten beschreiben zunächst allgemeine Tipps für Spieler, wie das Notieren von NSCs in Adressbüchern, danach beginnen die mechanischen Teile des Heftes. Als erstes werden neue Questtalente vorgestellt. Diese Talente bieten nicht nur Boni wenn sie gewählt werden, sondern auch noch einen “eingebauten” Plot für den Charakter welcher sie gewählt hat, und einen zusätzlichen Bonus wenn der Plot erfüllt worden ist. Ursprünglich wurden Questtalente in den bereits erwähnten Ausbauregeln IV vorgestellt, und hier kommen elf weitere hinzu. So gibt es als Beispiel Dynastiebegründer: Ein Charakter, der länger als ein Jahr in der Stadt oder Region lebt um die es gehen soll, und dafür behandelt wird als hätter er das Talent Anführen. Das Ziel des Charakters ist es, die Herrschaft über die Stadt zu bekommen – oder, wenn man Ausbauregeln IV verwendet, eine Siedlung gründet – und als Belohnung kann der Charakter bestimmte Werte der Siedlung wie die Gesinnung manipulieren. Dazu werden noch Wesenszüge vorgeschlagen, und es gibt 1w12 Beispielquesten auf die der Charakter gehen kann wenn er dieses Talent wählen möchte.
Als nächstes folgt eine Zufallstabelle mit potenziellen Questen für Charaktere – diese beziehen sich allerdings im Gegensatz zu den Questtalenten auf Golarion. Auf der Doppelseite in der Mitte wird ein weiteres Questtalent vorgestellt, welches sich auf sagenhafte Gegenstände bezieht wie die Chroniken der Rechtschaffenden. Anschließend werden neue Wesenszüge und Nachteile vorgestellt, welche sich zum Teil auch auf die Tabellen im Umschlag beziehungsweise den Questtalenten beziehen. Ein neuer klerikaler Zauber wird ebenfalls vorgestellt, Zeremonie. Dieser Zauber ist ein Zauber des ersten Grades, und bietet je nach Domäne für die er ausgewählt wird einen kleinen Bonus, welcher oft eher “Storyauswirkungen” hat. Als letztes gibt es noch eine kleine Handvoll neuer Talente, neuer Zauber und neuer magischer Gegenstände, ohne die ein Pathfinder-Produkt nicht auskommt.

Fazit:
Ob die Spielergruppe Handbuch: Questen und Kampagnen als nützlich ansieht hängt ganz stark davon ab ob die Spieler die Questtalente aus den Ausbauregeln IV gut findet, und ob der Spielleiter ein Problem damit hat wenn die Spieler ihre eigenen kleinen (oder, im Falle von Apotheosis, ihren eigenen großen) Plot einbringen. Findet die Gruppe diese Talente gut und mag der Spielleiter damit arbeiten, dann kann ich dieses Heft wärmstens empfehlen – es nimmt die Optionen, und erweitert sie um neue, stimmige Optionen. Sind diese beiden Dinge nicht gegeben, dann bietet dieses Pathfinder-Handbuch nicht genug neues um eine Anschaffung zu empfehlen.

Mit freundlicher Unterstützung in Form eines Rezensionsexemplars von der Ulisses-Spiele GmbH und dem F-Shop.

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