Gedanken zur World of Darkness

Altes wieder aufgewärmt

Dieser Artikel entstand ursprünglich 2010 für mein altes Blog geschrieben. Ich poste es hier nochmal in seiner damaligen Form, da ich nächste Woche einen Folgeartikel veröffentlichen werde, und dazu alles an einer Stelle haben möchte.

Seien wir doch mal ehrlich: Die meisten von uns haben in den Neunzigern in der World of Darkness gespielt, vor allem Vampire: the Masquerade. Mein drittes Rollenspiel war damals Mage: the Ascension, und bis zum Erscheinen der Revised Edition von V:tM 1999 (Oder wars 2000? ich kann mich nicht mehr genau erinnern…) habe ich jedes der damalig erhältlichen Spiele der Reihe gespielt. Zusammen mit Shadowrun haben die Spiele der WoD eine Trendwende im Rollenspiel eingeleitet, weg von immer starreren Regelwulsten hin zu eher Regelarmen Systemen, deren Fokus (Zumindest in der Absicht der Designer) eher auf die einzelnen Charaktere und ihre Entwicklung lag, statt auf Monster töten und Coole Kräfte. Klar, damals hat das keiner so gespielt, es ging irgendwann immer in richtung Superhelden mit spitzen Zähnen und Katanas, aber das war damals so.

  • Vampire: the Masquerade: Wie schon erwähnt nicht mein Einstieg in die WoD, und auch nie mein Lieblingsspiel aus der Reihe, aber ich hatte damit eine ungeheuere Menge Spaß.  Nie so gut wie während der 2nd Edition, und nach der 3rd oder Revised vollkommen uninteressant für mich als Spieler, auch wenn ich ein paar Jahre später dennoch ein paar mal Vampire geleitet habe. Nominell ein Spiel um persönlichen Horror ist es dennoch bei den meisten Leuten – ja, auch bei mir – verkommen zu einem Spiel um untote Mafiaschläger und Superhelden mit spitzen Zähnen, die vom Prinzen immer wieder Aufträge und Arschlochgehabe bekamen. Allerdings war meine Vampire-Gruppe im letzten Jahr meiner Schulzeit die BESTE Gruppe die ich ja hatte, obwohl (weil?) keiner vorher Erfahrung mit Rollenspiele hatte (Gruß an Eva, Sandra, Sarah, Fitze und Andreas, ihr wart die BESTEN!)
  • Werewolf: the Apocalypse: Von den alten Spielen ist das hier vermutlich das Spiel mit dem ich am wenigsten Warm wurde – weder hat mir die zugrunde liegende Mythologie sonderlich zugesagt, noch hat das Spiel sonderlich LUST drauf gemacht, einen Werwolf zu spielen (Ganz im Gegensatz zu seinem Nachfolger, Werewolf: the Forsaken, aber das gehört jetzt nicht hierher…).  Dennoch wurde auch dieses Spiel ab und an gespielt, wobei ich meist nur Spieler war, und noch dazu eher einen der Wercritter aus dem Player’s Guide gespielt habe weil mir die Stämme zu blöd waren.
  • Mage: the Ascension: Wie gesagt, mein drittes Rollenspiel überhaupt, und was für ein Spaß. Von D&D und Rifts kommend war es natürlich etwas schwer sich an das Konzept der freien Magiewirkung zu gewöhnen, aber danach, junge junge…  Mage habe ich damals hauptsächlich mit einigen amerikanischen Freunden von Ramstein AB gespielt, das Problem war immer das es schwer war jemanden, der nicht das GRW gelesen hatte das Spiel hinreichend zu erklären, und da es erst gegen Ende meiner wirklich aktiven WoD-Zeit auf Deutsch übersetzt wurde (Und dann nur verbuggt. UND in der 2nd Edition, die ich fast so sehr ignoriert habe wie die 3rd…) bin ich nicht viel in den Genuss einer guten Gruppe gekommen.
  • Wraith: the Oblivion: This is it, the big one – von allen WoD-Spielen mein Favorit. Man fängt tot an, und es wird nur noch schlimmer. Was mir daran immer noch gefällt ist das es zwar eine unheimlich komplexe Kosmologie und Mythologie hat, man aber als Spieler nichts davon zu wissen braucht – eine meiner besten Campaigns begann damit, das meine Spieler gesagt bekommen haben sie sollen sich einen beliebigen WoD Chrakter bauen… der kurz darauf verstarb. Was das Spiel ungewöhnlich machte war, das man nicht nur seinen eigenen Charakter spielte, sondern auch die “böse Stimme im Hinterkopf” eines anderen Charakters. Von allen WoD-Settings ist Wraith das einzige, das ich unbedingt als nWoD-Umsetzung sehen wollen würde.
  • Changeling: the Dreaming: Das dürfte das Spiel gewesen sein das ich gerne gemocht hätte. Wunderschöne Ideen – die mir zu sehr auf der “Technik BÖSE!” schiene herumritten. Oder zu sehr vom sehr schlecht erklärten Hintergrund ertränkt wurden. Oder zu sehr in den unklaren Konzepten untergingen. Oder, oder, oder… das einzige, das dieses Spiel nicht war, trotz des Artworks und Layouts, war bunt. oder fröhlich.
  • Vampire: the Dark Ages: Das erste der “alternativen Settings” für die alte WoD, und neben Wraith: the Great War das beste, weil Vampire nun mal besser zu alten Gemäuern passen als zu Glastürme. Leider nur kurze Campaigns gespielt, vor allem mit Pit und Eva.
  • Wriath: the Great War: Ein schönes Setting das einerseits respektvoll mit der Thematik umging (Erster Weltkrieg), anderseits aber auch dem Spiel einen gewissen Fokus gab und zeigte das die Designer mittlerweile selbst besser verstanden was sie mit Wraith geschaffen hatten. Mein bevorzugtes Setting für Wraith ist es auf alle Fälle.

Zu den andern Reihen der World of Darkness kann ich nichts mehr sagen, da ich im Prinzip um 2000 herum aufhörte, mich mit dem Setting/System auseinanderzusetzen, da mir die damit einhergehende Änderungen nicht zusagten.

2 Kommentare zu Gedanken zur World of Darkness

  1. Hiu teddy, vielleicht bin ich wieder mal zu voreilig, aber wo ist der versprochene Folgeartikel?

    • Infernal_Teddy // August 20, 2013 um 08:35 // Antworten

      Noch in arbeit – ich hatte mich dafür entschieden die GenCon abzuwarten, und wie sich herausgestellt hat zu recht :)

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